Werkstattgespräch mit Hati Finsterer
Der Chef der oberösterreichischen Alpinschule ALPS Hati Finsterer stellt eine in ihrer Dimension nicht zu unterschätzende Frage: „Ist Bergsteigen im Zeitalter der Klimakrise noch zu verantworten?“ Alpinismus sei ja die Eroberung des Nutzlosen – mit hohem Risiko und starker Umweltbelastung. „Die Diskussion um den subjektiven Nutzen versus Risiko wird ergänzt um den Gegensatz von Naturgenuss und Naturzerstörung“, sagt Finsterer. Die Entwicklung hin zum Massen-Alpintourismus beinhalte die Frage nach Verantwortung und Verhalten aller Beteiligten.
Finsterer hat auf der Suche nach messbaren Kerngrößen zusammen mit einigen Bergführerkollegen das ALPS-Change-Programm 2025 entwickelt. Aufbauend auf den Säulen Glück, Gesundheit, Soziales, Ökologie und Ökonomie sucht man nach einem Weg aus dem Gegensatz Naturgenuss und Naturzerstörung. Zwei Beispiele: den Watzmann von Linz aus besteigen oder gleich die höchsten Skigipfel von Österreich, Italien, der Schweiz und Frankreich mit Rad und Öffis. Das Abenteuer beginnt vor der Haustüre und nicht erst am Parkplatz.