Vor 30 Jahren drehte Andreas Gruber den Film HASENJAGD – VOR LAUTER FEIGHEIT GIBT ES KEIN ERBARMEN und brachte damit eine dunkle Episode der österreichischen Geschichte auf die Kinoleinwand. Im Februar 1945 gelang 150 von 500 sowjetischen Häftlingen, die unter menschenunwürdigen Bedingungen auf ihre Hinrichtung warteten, die Flucht aus dem Konzentrationslager Mauthausen. In der Nacht zum 3. Februar 1945 erteilte der Lagerkommandant Ziereis der Bevölkerung der umliegenden Dörfer den Befehl, sich an der Suche nach den Flüchtlingen zu beteiligen. Im Morgengrauen brach eine Menschenjagd aus, die Entkommenen wurden auf brutale Weise getötet. Einige wenige hatten das große Glück, von Einheimischen versteckt zu werden.
Nach authentischen Fakten zeigt Andreas Gruber Bilder, die das Grauen augenscheinlich machen und Fragen zur Vergangenheitsbewältigung aufwerfen: Ein Film, der auch nach drei Jahrzehnten nichts an seiner Wirkmächtigkeit verloren hat und – wie auch Elisabeth Reicharts Roman „Februarschatten“ (1984) – ein wichtiges Beispiel für die künstlerische Auseinandersetzung mit den Verbrechen der NS-Zeit ist.