80 JAHRE KRIEGSENDE
Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg. Dieser Tag der Befreiung jährt sich heuer zum 80. Mal. Aus diesem Anlass haben wir die Filmreihe 80 Jahre Kriegsende zusammengestellt, die diese Zeit und die Nachwehen dieses einschneidenden geschichtlichen Ereignisses aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet.
A REAL PAIN

Die Cousins David und Benji sind wie Tag und Nacht. Doch die beiden verbindet trotz aller Unterschiede und Schwierigkeiten eine besondere Freundschaft. Als ihre geliebte Großmutter stirbt, beschließen sie, gemeinsam nach Polen zu fahren, um mehr über sie und die eigene Familiengeschichte zu erfahren. Der gebuchte „Holocaust-Memorial-Roadtrip“ verläuft allerdings ganz anders als gedacht. Die geplante Reise in die Vergangenheit konfrontiert die beiden nämlich ausgerechnet mit der Gegenwart.
Regisseur und Hauptdarsteller Jesse Eisenberg arbeitet in seinem grandiosen zweiten Spielfilm seine eigene Familiengeschichte auf höchst amüsante, schräge und berührende Weise auf. Zugleich thematisiert der Film auch den Umgang mit den eigenen Gefühlen und mit generationenübergreifenden Traumatas.
ab 8. Schulstufe, Dauer: 90 Minuten, engl. OmU
Termine nach Vereinbarung mit Wunschtermin
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HASENJAGD

Vor 30 Jahren drehte Andreas Gruber den Film HASENJAGD – VOR LAUTER FEIGHEIT GIBT ES KEIN ERBARMEN und brachte damit eine dunkle Episode der österreichischen Geschichte auf die Kinoleinwand. Im Februar 1945 gelang 150 von 500 sowjetischen Häftlingen, die unter menschenunwürdigen Bedingungen auf ihre Hinrichtung warteten, die Flucht aus dem Konzentrationslager Mauthausen. In der Nacht zum 3. Februar 1945 erteilte der Lagerkommandant Ziereis der Bevölkerung der umliegenden Dörfer den Befehl, sich an der Suche nach den Flüchtlingen zu beteiligen. Im Morgengrauen brach eine Menschenjagd aus, die Entkommenen wurden auf brutale Weise getötet. Einige wenige hatten das große Glück, von Einheimischen versteckt zu werden.
Nach authentischen Fakten zeigt Andreas Gruber Bilder, die das Grauen augenscheinlich machen und Fragen zur Vergangenheitsbewältigung aufwerfen: Ein Film, der auch nach drei Jahrzehnten nichts an seiner Wirkmächtigkeit verloren hat und – wie auch Elisabeth Reicharts Roman „Februarschatten“ (1984) – ein wichtiges Beispiel für die künstlerische Auseinandersetzung mit den Verbrechen der NS-Zeit ist.
ab 8. Schulstufe, Dauer: 106 Minuten, deutsche Fassung
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HANNAS SCHLAFENDE HUNDE

Wels 1967. Die 9-jährige Hanna wächst in einem streng katholischen Haushalt auf. Ihre Eltern verbieten ihr alles, was ihr Spaß macht. Sie soll lieber brav sein und nicht auffallen. Sie beginnt nach den Gründen der extremen Religiosität ihrer Familie zu forschen und entdeckt dabei ihre wahre, halbjüdische Identität. Unterstützt von ihrer Großmutter versucht Hanna, trotz aller Widerstände, damit selbstbewusst umzugehen.
Die Verfilmung des autobiografischen Romans der Welser Schriftstellerin Elisabeth Escher erzählt vom tief verwurzelten Antisemitismus in der österreichischen Provinz der Nachkriegszeit.
ab 8. Schulstufe, Dauer: 114 Minuten, deutsche Fassung
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THE ZONE OF INTEREST

Rudolf und Hedwig leben mit ihren fünf Kindern in einem zweistöckigen Haus mit großem Grundstück: Der „Paradiesgarten“ ist Hedwigs ganzer Stolz, es gibt einen Pool und manchmal Picknicks am nahen Flussufer. Doch manchmal hört man Hundegebell, Schüsse und Schmerzensschreie. Das Grundstück grenzt direkt an das Konzentrationslager Ausschwitz – und Rudolf Höß ist dessen Kommandant.
Der britische Regisseur Jonathan Glazer verfilmt das gleichnamige Buch von Martin Amis auf mutige und unkonventionelle Weise mit Sandra Hüller und Christian Friedel in den Hauptrollen. Die „Banalität des Bösen“ (Hannah Arendt) wurde selten so konsequent in Filmsprache übersetzt.
ab 8. Schulstufe, Dauer: 105 Minuten, deutsche Fassung
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