Moskau am Ende der Sowjetära. Ein alter Mann liegt in einem Krankenhaus im Sterben. Dieser Mann ist der Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, eines Regimes, dessen letzte Stunde ebenso geschlagen hat wie die des todkranken Patienten. Das Überleben dieser zentralen politischen Figur ist von nationaler Bedeutung. Der Druck, sich um den schwerkranken Parteichef zu kümmern, ist für seine Krankenschwester Sascha unvorstellbar groß. Währenddessen führt der alte Mann Krieg gegen Afghanistan und könnte durch den Einsatz einer Atombombe eine Katastrophe auslösen.
Der neueste Film des aus Georgien stammenden Regisseurs Reza Gigineishvili ist eine eindrucksvolle und tragikomische Studie über politische Machtstrukturen und den verzweifelten Versuch, einen zum Scheitern verurteilten Staat am Leben zu erhalten.
Regisseur: Rezo Gigineishvili (geb. 1982, Tiflis) ist ein georgisch-russischer Filmemacher und Produzent. In seiner Kindheit zog seine Familie nach Moskau, wo er nach Abschluss seines Regiestudiums an der Moskauer Filmhochschule WGIK bei zahlreichen Musikvideos und Werbespots Regie geführt hat. Internationale Bekanntheit erlangte er mit dem georgischen Film HOSTAGES (2017), einer wahren Geschichte über sieben junge Georgier, die nach einer Flugzeugentführung planen, aus der Sowjetunion zu fliehen. Im Jahr 2023 erschien der Film PATIENT#1, für den Gigineishvili den Filmpreis der Werner-Herzog-Stiftung erhielt.